Gefühle sind wie Oberflächen-Impulse unsere Seele, sie zeigen uns etwas – aber wir sollten sie nicht überbewerten, denn sie gehen ganz schnell wieder vorbei.
In gewissem Sinne sind Gefühle dumm, sie haben kein Wissen über das, was unser Inneres wirklich braucht, sie sind einfach Reaktionen, die kommen und gehen.
Doch in unserer Kultur haben wir keine guten Bewältigungsstrategien mehr für Gefühle.
Einerseits werden Gefühle glorifiziert, wie z.B. im Gefühl der Verliebtheit, die nachgewiesenermaßen nur eine Störung im Hirnstoffwechsel darstellt. Oder darin, dass wir glauben, durch die Erfüllung unserer momentanen Wünsche immer Glück erzeugen zu können…
Andererseits aber vermeiden wir Gefühle und versuchen alles rational zu erklären.
Der heilende Weg liegt in der Mitte – und in der Tiefe.
Gefühle sind Reaktionen des Organismus, die vorbeigehen.
Das ist der erste und wichtigste Schritt dabei, Gefühle aushalten zu lernen: die Gefühle gehen zügig vorbei, wenn wir uns nicht hineinsteigern.
Der zweite Schritt ist: wir sind nicht unsere Gefühle, denn wir können diese wahrnehmen.
Wir sind also das, mit dem wir Gefühle wahrnehme: Bewusstsein – und das bleibt in Ruhe.
Und, während wir die Gefühle wahrnehmen, sollten wir uns selbst halten und liebhaben, damit es nicht so bedrohlich wird: also, z.B. eine Hand auf Bauch oder Herz legen und spüren, wie der Boden uns trägt. Wir sind sicher, auch, wenn wir diese unangenehmen oder bedrohlich wirkenden Gefühle wahrnehmen.
Denn, wenn wir unsere Gefühle in dieser Weise „aushalten“ und „regulieren“ lernen, brauchen wir weniger Suchtmittel, um Gefühle zu vermeiden UND entdecken wir die tieferen Impulse unsere Seele, die unser Leben in Richtung auf das wirkliche Glück und Erfüllung lenken wollen.
Je mehr wir lernen, Gefühle nicht mehr „weg-zu-essen“, „schön-zu-essen“ oder auf andere Arten wegzumachen, desto freier können wir leben und dem folgen, was unser individuelles Leben erfüllt werden lässt.
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